Die Erstellung des Studienplans ist für Student*innen jedes Semester aufs Neue eine Herausforderung. Kurse und Vorlesungen lassen sich zeitlich schwer bis gar nicht koordinieren, Vorlesungen werden in bestimmten Semestern oft erst gar nicht angeboten oder man erfüllt die benötigten Voraussetzungen nicht. Einen Studienplan zu erstellen kann oft tricky sein, vor allem, wenn man keine Ansprechperson aus dem eigenen Studium hat, der Vorläufer in der Familie in Sachen Studium ist oder gerade erst mit dem Studium beginnt.

In diesem Artikel bekommst du einen Überblick darüber, was ein Studienplan genau ist, wozu er nützlich ist, und wir verraten dir auch einige Tipps und Tricks wie dein Studienplan zu einem echten Erfolg wird.

Was ist ein Studienplan eigentlich?

Für Newbies an der Uni oder an der FH kommt, neben Fragen zur Studienfinanzierung, ziemlich bald die Frage auf, worum es sich bei einem Studienplan eigentlich handelt. Ein Studienplan liefert eine gute Übersicht über die Studieninhalte, Voraussetzungen für Kurse oder Vorlesungen und außerdem gibt er Auskunft über die ECTS-Punkte.

ECTS steht für European Credit Transfer and Accumulation System – dieses Punktesystem ist üblich in europäischen Hochschulen und strukturiert die Anerkennung von Studienleistungen. Für alle, die ein Auslandssemester im Zuge des Studiums planen: Durch dieses Punktesystem wird das Studieren im In- und Ausland einfacher gemacht. Der Bachelor erstreckt sich über 180 bis 240 ECTS und im Master muss man 60 bis 120 ECTS absolvieren – diese Anzahl kann je nach Studium variieren.

Zurück zum eigentlichen Thema, dem Studienplan. Für jede Studienrichtung gibt es auch einen sogenannten Musterstudienplan, welcher zum Beispiel auf der Institutswebsite gefunden werden kann. Dieser erweist sich als sehr praktisch, denn er gibt dir Auskunft darüber, was im Studium zu erwarten ist und man hat die Möglichkeit, die Studienpläne verschiedener Hochschulen miteinander zu vergleichen. Manche Universitäten verlinken zusätzliche Informationen zu den Lehrveranstaltungsinhalten, somit kann schon ein guter Überblick gewonnen werden.

Wer benötigt einen Studienplan?

Ein Studienplan ist tatsächlich nötig für alle Student*innen und Studenten, jedoch gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Fachhochschulen geben einen fixen Studienplan vor, das Unterrichtssystem ähnelt dem Schulsystem und ist man erst einmal für ein Studium aufgenommen, muss man sich nicht um die Erstellung eines Studienplans kümmern. Im Laufe des Studiums kommt es höchstens zu Vertiefungen oder Schwerpunkten, die man sich selbst aussuchen kann, sonst ist der Studienplan im Großen und Ganzen vorgegeben.

Auf einer Universität sieht das alles etwas anders aus – Unis sind generell freier in ihrer Gestaltung und Studienpläne dienen lediglich zur Orientierung für Studierende. Vorlesungen und Co. können selbst eingeteilt werden und wie viele ECTS-Punkte man in einem Semester absolviert, bleibt einem selbst überlassen. Das klingt auf den ersten Blick sehr vielversprechend und fast zu schön, um wahr zu sein. Es gibt jedoch ein paar Haken – diese nennen sich STEOP und Voraussetzungen.

Die Studieneingangs- und Orientierungsphase

Die berühmte Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) ist bei Studienanfänger*innen sehr beliebt (Achtung: Sarkasmus 😉). Diese findet im ersten Semester statt und umfasst, je nach Studium, bis zu zwanzig ECTS-Punkte. Werden diese Lehrveranstaltungen nicht im ersten Semester abgeschlossen, hat man eventuell Probleme mit dem Weiterstudieren.

Wichtig: Die STEOP-Phase soll so schnell wie möglich positiv absolviert werden, damit es später zu keinen Schwierigkeiten mehr kommen kann.

Voraussetzungen für gewisse Lehrveranstaltungen

Voraussetzungen ziehen sich durch das ganze Studium, da verschiedene Kurse und Seminare auf anderen Lehrveranstaltungen aufbauen und verschiedene Übungen die Fortsetzung anderer Übungen sind. Es ist ratsam, sich einen Überblick über die Voraussetzungen zu verschaffen – nicht nur am Anfang des Studiums, sondern auch zwischendurch immer wieder. Voraussetzungen sind nicht immer eindeutig geregelt und können Verwirrung stiften.

Tipp: Wenn der Studienplan fürs folgende Semester erstellt wird, schadet ein Blick auf die Voraussetzungen ganz bestimmt nicht.

Studienplan erstellen einfach gemacht

Bevor du dein Studium beginnst, musst du nicht gleich deine ganze Uni-Karriere planen. Die Chancen stehen hoch, dass du den Plan wieder mehrmals über den Haufen werfen wirst oder umändern musst. Gründe dafür sind, wie zuvor schon erwähnt, Voraussetzungen, STEOPs, Studienwechsel, etc. – eine semesterweise Planung bietet sich daher an.

The struggle is real – so kannst du das ganze Prozedere vereinfachen

Das Zusammensetzen von Kursen, Übungen usw. kann ein bisschen mit Tetris verglichen werden. Für alle, die für Tetris zu jung sind: Bei Tetris werden Spielklötze unter Zeitdruck möglichst passend zusammengeschlichtet. Das Ganze erinnert etwas an Puzzeln und genau das musst du beim Zusammensetzen deines Studienplans machen. Gewünschte Lehrveranstaltungen werden zur selben Zeit angeboten, man sollte Vorlesungen besuchen, die nur an Tagen angeboten werden, wo man keine Zeit hat und so weiter. Einen Studienplan das erste Mal zu erstellen kann etwas knifflig sein, aber beim zweiten Mal gehört es schon fast zur Routine.

Ist der Studienplan erstellt, muss man sich für die Lehrveranstaltungen anmelden, da für manche nur eine gewisse Teilnehmeranzahl vorgesehen ist. Die Anmeldung erfolgt über die jeweilige Universitäts-Plattform, die Anmeldeseite ähnelt in den meisten Fällen einem Online-Buchungstool. Auch hier sollte man sich nicht blind durchklicken – für Kurse und Übungen gibt es Anmeldezeiträume: Ist man für diese zu spät, muss man auf das nächste Semester warten.

Kalender und Wecker im stressigen Alltag

Es gibt auch zu viel des Guten – take it easy!

Wen man einen Studienplan erstellt, ist man in der Regel immer super motiviert für das kommende Semester (zumindest war das bei mir immer der Fall 😉). Man sollte das Fass jedoch auf keinen Fall zu volllaufen lassen, sonst läuft man Gefahr, es zum Überlaufen zu bringen. Studienanfänger*innen können den Workload noch nicht ganz so gut einschätzen. Eine Orientierung am Musterstudienplan ist daher ratsam, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was in einem Semester geschafft werden soll.

Empfohlen werden 25 bis 30 ECTS-Punkte pro Semester bei Vollzeitstudent*innen. Sehr engagierte Student*innen, die nur am Büffeln sind, schaffen das Studium auch in Mindeststudienzeit. Die Studienbeihilfe oder ein Studentenkredit können dabei die nötige finanzielle Unterstützung bieten. Wird nebenbei noch ein Studentenjob ausgeübt (Teilzeit oder geringfügig), kann dies schwieriger werden. Ein gutes Zeitmanagement und Motivation für das Studium sind in diesem Fall gefragt.

Good to know – das solltest du dir auf jeden Fall zu Herzen nehmen

  • Verschaffe dir einen Überblick am Studienbeginn, damit du auch wirklich Bescheid weißt, ob es sich bei deinem Studium auch um dein Traumstudium handelt. Hast du dich für das Studium entschieden, ist es von Vorteil, wenn du dich mit den Voraussetzungen für die Lehrveranstaltungen auskennst. Hier findest du übrigens noch weitere Tipps für deinen Studienbeginn.
  • Manche Kurse, Vorlesungen, etc. werden nur im Sommersemester beziehungsweise im Wintersemester angeboten. Dies kann besonders am Ende deiner Uni-Karriere zum Problem werden – informiere dich rechtzeitig!
  • Nicht verzagen! In manche Kurse kommst du nicht auf Anhieb hinein. Auch nicht, wenn du die Voraussetzungen erfüllst. Dies kann daran liegen, dass gewisse Lehrveranstaltungen nach bereits erworbenen ECTS reihen, manchmal kann sogar der Anmeldezeitpunkt von Wichtigkeit sein. Behalte dir deshalb immer ein paar Vorlesungen im Petto, somit wird dir im Semester bestimmt nicht langweilig.
  • Oft werden gewisse Vorlesungen, Kurse und Übungen von verschiedenen Vortragenden angeboten. Informiere dich bei Studienkolleg*innen in höheren Semestern, damit du einen Überblick bekommst, welche Vortragenden worauf besonders viel Wert legen.
  • Achte auf den Anmeldezeitraum der Kurse und Co.
  • Wenn du dich in einem Labyrinth befindest und dich gar nicht mehr auskennst, kannst du immer noch eine E-Mail ans Sekretariat des zuständigen Institutes schreiben. Diese beantworten tagtäglich die Fragen der verzweifelnden Studies und helfen gerne weiter.

Die folgenden Links können dir bei der Erstellung deines Studienplans und der Wahl deines Studiums weiterhelfen:


Das Wichtigste habe ich jetzt fast vergessen: Genieße dein Studium und hab einfach Spaß, bei dem was du tust – dann kann nichts mehr schiefgehen! 😊

Jetzt Kontakt aufnehmen